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Die offizielle Homepage des Digitalen Finanzberichts finden Sie hier.

Banken und Sparkassen sind gesetzlich verpflichtet, sich über die wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Kreditnehmer informiert zu halten. Firmenkunden, die einen Kredit aufnehmen wollen oder aufgenommen haben, müssen deshalb ihren Jahresabschluss bei ihrer Bank oder Sparkasse einreichen, die den Abschluss analysiert und der Kreditwürdigkeitsprüfung zugrunde legt.

Unter der Bezeichnung „Digitaler Finanzbericht“ wird ein Verfahren zur direkten elektronischen Übermittlung der Abschlussdaten an die Bank bzw. Sparkasse vorbereitet. Dieses Verfahren basiert auf der XBRL-Taxonomie. Nach den erfolgreich umgesetzten XBRL-Anwendungen „Elektronische Einreichung von Jahresabschlüssen beim Bundesanzeiger“ und „E-Bilanz“ ist der Digitale Finanzbericht ein weiteres Projekt, mit dem die Vorzüge des Reporting-Standards XBRL in großem Umfang genutzt werden. Da inzwischen praktisch alle bilanzierenden Unternehmen in Deutschland dafür gerüstet sind, ihre Jahresabschlüsse (auch) im XBRL-Format darzustellen, bringt der Digitale Finanzbericht insoweit für die Unternehmen als Kreditkunden keine weiteren technisch-organisatorischen Anforderungen mit sich. Vielmehr werden die bereits erfolgten Investitionen in die XBRL-Technik ein weiteres Mal genutzt, und auch die erforderliche technische Infrastruktur ist bereits weitgehend vorhanden.

Das Verfahren bringt für alle Beteiligten zahlreiche Vorteile und Synergieeffekte.

Vorteile für berichtende Unternehmen:

  • Sicherer und dokumentierter elektronischer Übertragungsweg – die Daten werden vor unberechtigtem Zugriff (Vertraulichkeit) und Veränderungen (Datenintegrität) geschützt.
  • insgesamt weniger administrativer und zeitlicher Aufwand.
  • geringere Prozesskosten und weniger anfallendes Papier.
  • der fehleranfällige Medienbruch bei der Übertragung der Abschlüsse fällt weg.
  • die erforderliche Technologie steht bereits zur Verfügung und ist in der steuerlichen Praxis erprobt und bewährt.

Vorteile für Banken und Sparkassen:

  • Sicherer und dokumentierter elektronischer Übertragungsweg – die Daten werden vor unberechtigtem Zugriff (Vertraulichkeit) und Veränderungen (Datenintegrität) geschützt.
  • Beschleunigung eines wesentlichen Teils des Kreditprozesses und verringerte Bearbeitungszeit von Kreditanfragen.
  • Kostensenkung durch Wegfall des aufwändigen Handlings von papiergebundenen Abschlüssen.
  • Einstieg in den voll digitalisierten Offenlegungsprozess.
  • Möglichkeit die (Routinetätigkeiten bei der) Datenerfassung in Zukunft zunehmend zu automatisieren.

Als wichtiger Beitrag zur Digitalisierung der Wirtschaft und wegweisende Innovation wird das Projekt im Rahmen der Digitalen Agenda der Bundesregierung unterstützt.

Ab April 2018 startet die Umstellung auf den neuen Standard “Digitaler Finanzbericht”.

Für die berichtenden Unternehmen bleiben Bankgeheimnis und Datenschutz selbstverständlich im vollen Umfang gewahrt. Der neue digitale Standard setzt auf die im Finanzdienstleistungsbereich erprobten Technologien zur Authentifizierung und Verschlüsselung auf. Damit sind die Abschlussdaten auf dem Übertragungsweg zuverlässig geschützt. Weiterhin wird ein besonderes Augenmerk auf die verlässliche Identifikation des Übermittlers gelegt, sodass Abschlüsse nur von autorisierten Nutzern versendet werden können. Übertragen werden die Abschlüsse direkt und ohne Zwischenstation in verschlüsselter Form.

Der Datenumfang und die Datentiefe werden durch das neue Verfahren weder verkürzt noch ausgeweitet. Die Übermittlung basiert ausschließlich auf der individuellen Beziehung zwischen dem berichtendem Unternehmen und seiner Bank bzw. Sparkasse. Der Unternehmer entscheidet also weiterhin selbst, wer seine Daten wann und in welchem Umfang erhält.

Der Digitale Finanzbericht soll bei allen Projektbeteiligten gleichzeitig und als von Beginn an zuverlässiger und reibungslos funktionierender Datenübertragungsstandard eingeführt werden. Deshalb wird das Verfahren seit Juni 2017 von einzelnen Instituten aus allen drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft –  Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisenbanken und private Banken – sowie von mehreren IT-Dienstleistern intensiv pilotiert.

Die aktuelle XBRL-Taxonomie inkl. des technischen Leitfaden finden Sie hier.