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Eine Taxonomie (engl. taxonomy) definiert die verschiedenartigen Elemente, aus denen ein XBRL-Informationspaket bestehen kann (also etwa den Namen eines Unternehmens oder die einzelnen Positionen von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) und ihre Beziehungen zueinander (zum Beispiel, dass “Umlaufvermögen” ein Teil der Gesamtsumme der Aktiva ist).

Der Verein XBRL Deutschland hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Taxonomie für den Geltungsbereich des deutschen Bilanzrechts (basierend auf Handelsgesetzbuch, Aktiengesetz und anderen einschlägigen Gesetzen und Regelungen, einschließlich der Standards des DRSC) zu entwickeln und zu betreuen. Diese Taxonomie nach dem gegenwärtigen Stand können sie hier abrufen.

Neben der Taxonomie nach deutschem Recht (HGB-Taxonomie) liegen für die Accounting Standards US-GAAP und IAS/IFRS weitere Versionen vor. Daneben hat der XBRL Deutschland e.V. auch eine Taxonomie für die steuerliche Einnahmenüberschussrechnung entwickelt (EÜR-Taxonomie). Darüber liegen weltweit vielfältige Taxonomien vor, mit denen lokale Rechnungslegungsstandards oder Berichtspraxen abgebildet wurden.

Unternehmen oder Unternehmensgruppen, die XBRL zusätzlich oder ausschließlich für das eigene interne Reporting nutzen wollen, können vorhandene Taxonomies nach Bedarf für die eignen Belange erweitern. Da Erweiterbarkeit eine wesentliche Eigenschaft von XBRL ist, können die Berichtsersteller mit einer erweiterten Taxonomy interne und externe Berichtswege gleichermaßen abdecken.

Eine Instanz (engl. instance) ist ein elektronischer Bericht, der die konkreten Daten (in XBRL Fakten oder engl. facts) eines bestimmten Falles enthält, also etwa ein über das Internet veröffentlichter Geschäftsbericht. Weil es das primäre Ziel von XBRL ist, den automatisierten Austausch von Daten zu unterstützen, spielt das Layout des Berichts in den meisten Anwendungsfällen eine untergeordnete Rolle. Mit dem neuen XBRL-Standard Inline XBRL können die Daten eines Berichts im Erscheinungsbild nach Belieben gestaltet werden, ohne dass dies auf die automatisierte Verarbeitung Einfluss hat.

Eine Instanz benutzt die Taxonomy als technische Referenz. Das hat den Vorteil, dass grundlegende Eigenschaften der einzelnen Elemente (zum Beispiel ob es sich um Zahlen oder Textinformationen handelt, ob sie in eine Addition einfließen oder nicht) schon allgemeingültig festgelegt sind; gleichzeitig wird damit erreicht, dass nur vordefinierte Elemente benutzbar sind. Die Instanz gibt somit Auskunft darüber, welche Taxonomy zugrunde liegt. Damit kann beispielsweise geprüft werden, ob “Rohmaterial” eine gültige Position ist; ferner folgt daraus, wie die Unterpositionen von “Rohmaterial” rechnerisch zu behandeln sind und welche Textbezeichungen dazu gehören. Außerdem sind in der Instanz allgemeine Unternehmensdaten und weitere Details zu Art und Inhalt der Veröffentlichung zu finden.